Preisgekröntes Verfahren für Malaria-Diagnose
Venedig/Wien – Der österreichische Biochemiker Oliver Hayden (45) hat gemeinsam mit dem Niederländer Jan van den Boogaart den Europäischen Erfinderpreis 2017 erhalten. Mit der Auszeichnung, die am Donnerstag in Venedig überreicht wurde, sollen herausragende Erfinder bzw. Teams von Entwicklern gewürdigt werden, deren Arbeiten besonders zum gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Fortschritt beigetragen haben.
Der Preis wird in den Kategorien Industrie, KMU, Forschung, außereuropäische Staaten und Lebenswerk vergeben. Vor Hayden gewannen mit Claus Hämmerle und Klaus Brüstle (2013) und Franz Amtmann (2015) bereits Österreicher die Trophäe.
Hayden hat mit van den Boogaart bei Siemens Healthineers einen Test für sichere Diagnose von Malaria entwickelt, die nach wie vor gefährlichste Tropen- und Infektionskrankheit. Bisher gibt es noch keinen automatisierten Bluttest zur Diagnose der Tropenkrankheit, nur zehn Prozent aller Infektionen werden erkannt.
Durch die Kombination von 30 verschiedenen Werten konnten die Entwickler eine Art Daten-Fingerabdruck der Malaria erstellen, der es erlaubt, die Krankheit mit einer Sicherheit von 97 Prozent zu diagnostizieren. 2011 meldeten sie ein europäisches Patent an, das ihnen 2015 erteilt wurde. (red)