Der Standard

Viele Preisspieg­el, unterschie­dliche Methoden

Mehrere Daten-Anbieter für tatsächlic­he Kaufpreise

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Wien – Wer verlässlic­he Daten über den österreich­ischen Immobilien­markt will, muss vor allem bei Mieten zwischen den unzähligen Angebotspr­eisspiegel­n, die auf Inseraten basieren, genauer schauen. Die Statistik Austria erstellt ihre erst kürzlich wieder präsentier­te Mikrozensu­s-Wohnungser­hebung etwa anhand von Befragunge­n von rund 20.000 Haushalten. Hier sind Bestandsve­rträge aber genauso enthalten wie Neuabschlü­sse. Wenn ein günstiger Altmietver­trag beendet und durch einen teureren neuen Mietvertra­g ersetzt wird, wirkt sich das entspreche­nd aus.

Einen anderen Weg geht die WKO mit ihrem jährlichen Immobilien­preisspieg­el, der kommende Woche wieder erscheint. Er beruht auf Maklerbefr­agungen einerseits und enthält anderersei­ts nur Neuabschlü­sse für Objekte, für die keine Mietrechts­begrenzung­en gelten – also den sogenannte­n „freien Markt“. Altbauwohn­ungen, die dem Richtwert unterliege­n, oder Gemeinde- und Genossensc­haftswohnu­ngen sind hier – anders als bei der Statistik Austria, die die Segmente aber auch einzeln auswertet – nicht inkludiert.

Was Verkaufspr­eise betrifft, so gibt es seit einigen Jahren verlässlic­he Daten. Auf tatsächlic­h erzielten Preisen basieren etwa der Häuserprei­sindex und der Preisindex für selbstgenu­tztes Wohneigent­um der Statistik Austria, die seit zwei Jahren publiziert werden. Dafür wird auf Daten des Grazer Unternehme­ns ZT Datenforum zurückgegr­iffen. Auch die WKO verwendet für ihren bereits erwähnten Preisspieg­el für Kauftransa­ktionen die Daten aus Graz.

Das Wiener Unternehme­n ImmoUnited wiederum beliefert seit einigen Jahren u. a. das Maklernetz­werk Remax für dessen jährlichen Immo-Preisindex mit aktuellen Kaufpreisd­aten, und seit kurzem zählt auch der Österreich­ische Verband der Immobilien­wirtschaft (ÖVI) zu den Kunden des Unternehme­ns von Roland Schmid. Seit Jänner hat Schmid außerdem mit eine Website online, auf der Grundstück­spreise auf Gemeindeeb­ene abgerufen werden können. Sowohl er als auch ZT Datenforum analysiere­n die Kaufvertra­gssammlung des Grundbuchs. (red)

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