Der Standard

Kein Quadratmet­er für ein Monatsgeha­lt

Am meisten Wohnfläche bekommen die Europäer für ein durchschni­ttliches Monatsgeha­lt im schottisch­en Edinburgh. Wien liegt im Mittelfeld. Die teuersten Pflaster sind die östlichen Nachbarn Bratislava und Prag.

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Amstetten/Wien – Wie lange man für die eigenen vier Wände arbeiten muss, ist in Europa höchst unterschie­dlich. Einen guten halben Quadratmet­er Wohnungsfl­äche kann sich ein österreich­ischer Arbeitnehm­er zum Beispiel von seinem Monatsgeha­lt in der Bundeshaup­tstadt Wien kaufen. Vergleichs­weise günstig, wie der Blick in die unmittelba­re Nachbarsch­aft zeigt. Während in Wien ein Durchschni­ttseinkomm­en für 0,58 Quadratmet­er reicht, bekommt man im benachbart­en Bratislava für ein slowakisch­es Durchschni­ttseinkomm­en mit 0,36 Quadratmet­ern nur gut die Hälfte.

Bratislava am teuersten

Die slowakisch­e Hauptstadt ist allerdings laut dem aktuellen „Remax Europe Housing Report“auch die teuerste unter allen europäisch­en Hauptstädt­en. Selbst wenn das Raster durchaus etwas grob ist, weichen doch die Preise innerhalb der Städte je nach Lage und Beschaffen­heit stark voneinande­r ab, bietet der Index Orientieru­ngshilfe: Gemessen am Durchschni­ttsmonatse­inkommen der lokalen Bevölkerun­g (laut Eurostat) und den Quadratmet­erpreisen für Wohnungen liegt Wien demnach im europäisch­en Mittelfeld. „Die Lage ist der entscheide­nde Preisfakto­r, und im Zentrum ist es am teuersten“, so Remax-Europa-Geschäftsf­ührer Michael Polz- ler. „Während sich in Ländern wie Deutschlan­d die Agglomerat­ionsgebiet­e weiter ausdehnen, ziehen Jugendlich­e in Italien bevorzugt in die Innenstädt­e, um die Wegzeiten zu reduzieren.“

In einer ähnlichen Preisklass­e wie Wien liegen das finnische Helsinki mit 0,60, Berlin mit 0,61, Tallinn in Estland mit 0,62 und das schweizeri­sche Basel mit 0,63 Quadratmet­ern pro Monatsgeha­lt. Erheblich teurer sind die Anschaffun­gskosten in dieser Betrachtun­gsweise in Valletta auf Malta mit 0,49 Quadratmet­er Fläche. In Vilnius in Litauen sind es gar nur 0,48 Quadratmet­er, in Bukarest 0,44 Quadratmet­er, die man unter Einsatz eines Mo- natsgehalt­es sein Eigen nennen kann. Noch bescheiden­er muss man im als teuer bekannten Paris mit 0,40 Quadratmet­ern und in Luxemburg mit 0,38 Quadratmet­ern sein.

Edinburgh am günstigste­n

Interessan­terweise bezahlen Österreich­s nördliche und östliche Nachbarn vergleichs­weise am meisten. Saftig sind die Preise nämlich nicht nur in Bratislava. Auch Prag ist ein teures Pflaster: Ein tschechisc­hes Monatseink­ommen reicht nur für 0,37 Quadratmet­er.

Am meisten Wohnfläche bekommt man für sein Geld im schottisch­en Edinburgh mit im- merhin 1,3 Quadratmet­ern für ein lokales Durchschni­ttsgehalt. Relativ günstig sind auch Madrid und Amsterdam (mit je 0,99 Quadratmet­ern) sowie Rom (0,83 Quadratmet­er) und Lissabon (0,74 Quadratmet­er).

Teilweise erheblich sind die Preisunter­schiede naturgemäß auch zwischen dem Land und den Hauptstädt­en. Im europäisch­en Durchschni­tt kostet ein Quadratmet­er Wohnung in der Hauptstadt um 64 Prozent mehr als außerhalb. Die Ausreißer nach oben: In Prag kostet eine urbane Wohnung das 2,8-Fache und in Paris das 2,7Fache. In Österreich ist es etwa das 1,2-Fache – ebenso in der Schweiz und in Portugal. (rebu)

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Hohe Nachfrage, Niedrigzin­sen und günstige Kredite sorgen weiter für steigende Immobilien­preise, vor allem in Städten. Am meisten Wohnfläche für sein Geld bekommt man im schottisch­en Edinburgh.

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