Android: Google will Akkuverbrauch reduzieren
Erste Testversion von Android O mit zahlreichen Neuerungen vorgestellt
Mountain View / Wien – Es gehört zu den größten Nervigkeiten des Smartphone-Alltags: Gerade noch die aktuellen Nachrichten gelesen, schaltet sich das Gerät von einer Sekunde auf die andere aus – der Akku ist wieder einmal leer. Mit einer neuen Softwaregeneration stellt Google nun Besserung in Aussicht und schreckt dabei auch nicht davor zurück, den App-Entwicklern Zusatzarbeit zu machen.
Das kommende Android O beschränkt die Möglichkeiten von im Hintergrund laufenden Diensten massiv. Bisher sind diese für einen bedeutenden Teil des Akkuverbrauchs zuständig, künftig sind diese nur noch für wenige Ausnahmen – etwa Musik-Player oder SMS-Apps – zugelassen. Wie stark sich diese Änderung bemerkbar macht, muss sich erst zeigen, die erste Testversion von Android O wurde immerhin gerade erst veröffentlicht. Nicht zuletzt wird dies aber auch stark von der individuellen Liste an von den Nutzern installierten Apps abhängen. So hat sich etwa Facebook einen besonders negativen Ruf als Akkufresser gemacht.
Ansonsten bietet die erste Developer Preview für Android O eine Reihe von Verbesserungen quer durch alle Bereiche des Betriebssystems. So lassen sich nun etwa Benachrichtigungen vorübergehend zur Seite schieben, die neue Schlummerfunktion sorgt dafür, dass sie zu einem passenderen Zeitpunkt automatisch wieder eingeblendet werden. In Kooperation mit Sony wurden die Soundfähigkeiten von Android verbessert, und es gibt einen neuen Bildin-Bild-Modus. Den können beispielsweise Video-Apps nutzen, um ihre Inhalte über dem restlichen Geschehen einzublenden.
Sicherheitsprobleme
Nicht zuletzt verspricht die neue Version aber auch diverse Privacy-und Sicherheitsverbesserungen. Gerade letzterem Thema hat sich Google zuletzt – nach massiver Kritik und Berichten über Schadsoftware – vermehrt angenommen. Im aktuellen Android-Sicherheitsbericht für das Jahr 2016 betont das Unternehmen denn auch, dass die reale Gefährdung für Android-User derzeit kaum existent ist. Lediglich auf 0,05 Prozent sämtlicher Geräte, die sich ausschließlich an Apps aus dem offiziellen Play Store halten, hätte sich Ende 2016 eine „potenziell gefährliche App“befunden – ein Jahr zuvor waren es noch dreimal so viele. Android O soll nun erfolgreiche Angriffe noch schwerer machen.
All diese Fortschritte bringen allerdings wenig, wenn die Hersteller keine passenden Updates liefern. Und hier darf durchaus die Frage aufgeworfen werden, wann das für Herbst zur Veröffentlichung gedachte Android O auf einer relevanten Anzahl von Geräten laufen wird. Immerhin befindet sich das derzeit noch aktuelle Android 7 laut den offiziellen Zahlen des Herstellers gerade einmal auf 2,8 Prozent der aktiv genutzten Smartphones und Tablets mit Googles Betriebssystem.