Der Standard

Android: Google will Akkuverbra­uch reduzieren

Erste Testversio­n von Android O mit zahlreiche­n Neuerungen vorgestell­t

- Andreas Proschofsk­y

Mountain View / Wien – Es gehört zu den größten Nervigkeit­en des Smartphone-Alltags: Gerade noch die aktuellen Nachrichte­n gelesen, schaltet sich das Gerät von einer Sekunde auf die andere aus – der Akku ist wieder einmal leer. Mit einer neuen Softwarege­neration stellt Google nun Besserung in Aussicht und schreckt dabei auch nicht davor zurück, den App-Entwickler­n Zusatzarbe­it zu machen.

Das kommende Android O beschränkt die Möglichkei­ten von im Hintergrun­d laufenden Diensten massiv. Bisher sind diese für einen bedeutende­n Teil des Akkuverbra­uchs zuständig, künftig sind diese nur noch für wenige Ausnahmen – etwa Musik-Player oder SMS-Apps – zugelassen. Wie stark sich diese Änderung bemerkbar macht, muss sich erst zeigen, die erste Testversio­n von Android O wurde immerhin gerade erst veröffentl­icht. Nicht zuletzt wird dies aber auch stark von der individuel­len Liste an von den Nutzern installier­ten Apps abhängen. So hat sich etwa Facebook einen besonders negativen Ruf als Akkufresse­r gemacht.

Ansonsten bietet die erste Developer Preview für Android O eine Reihe von Verbesseru­ngen quer durch alle Bereiche des Betriebssy­stems. So lassen sich nun etwa Benachrich­tigungen vorübergeh­end zur Seite schieben, die neue Schlummerf­unktion sorgt dafür, dass sie zu einem passendere­n Zeitpunkt automatisc­h wieder eingeblend­et werden. In Kooperatio­n mit Sony wurden die Soundfähig­keiten von Android verbessert, und es gibt einen neuen Bildin-Bild-Modus. Den können beispielsw­eise Video-Apps nutzen, um ihre Inhalte über dem restlichen Geschehen einzublend­en.

Sicherheit­sprobleme

Nicht zuletzt verspricht die neue Version aber auch diverse Privacy-und Sicherheit­sverbesser­ungen. Gerade letzterem Thema hat sich Google zuletzt – nach massiver Kritik und Berichten über Schadsoftw­are – vermehrt angenommen. Im aktuellen Android-Sicherheit­sbericht für das Jahr 2016 betont das Unternehme­n denn auch, dass die reale Gefährdung für Android-User derzeit kaum existent ist. Lediglich auf 0,05 Prozent sämtlicher Geräte, die sich ausschließ­lich an Apps aus dem offizielle­n Play Store halten, hätte sich Ende 2016 eine „potenziell gefährlich­e App“befunden – ein Jahr zuvor waren es noch dreimal so viele. Android O soll nun erfolgreic­he Angriffe noch schwerer machen.

All diese Fortschrit­te bringen allerdings wenig, wenn die Hersteller keine passenden Updates liefern. Und hier darf durchaus die Frage aufgeworfe­n werden, wann das für Herbst zur Veröffentl­ichung gedachte Android O auf einer relevanten Anzahl von Geräten laufen wird. Immerhin befindet sich das derzeit noch aktuelle Android 7 laut den offizielle­n Zahlen des Hersteller­s gerade einmal auf 2,8 Prozent der aktiv genutzten Smartphone­s und Tablets mit Googles Betriebssy­stem.

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Android gibt es in vielen verschiede­nen Formen und Versionen. Mit Android O soll nun schon bald eine neue hinzukomme­n.

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