Neue Chefs für neue Strategie
Heinrich Schaller hat gute Nachfolgechancen – Auslandsgeschäft auf dem Prüfstand
Auf Schiene sein soll die erste Neuordnung des RaiffeisenBankensektors im Jänner. Da werden die Hauptversammlungen von Raiffeisen Bank International (RBI) und Raiffeisen Zentralbank (RZB) die Fusionsbeschlüsse fassen. Karl Sevelda und Walter Rothensteiner, die Chefs der beiden Institute, werden dort gewissermaßen Abschied nehmen. Sevelda, der im Juni 2013 nolens volens die Nachfolge von RBI-Chef Herbert Stepic antrat, geht in Pension.
Die berufliche Zukunft Rothensteiners (der RZB-Chef ist auch Aufsichtsratschef der RBI sowie Generalanwalt des Raiffeisenverbands) ist im Sektor nicht unumstritten. Als RZB-Chef ist „Ro“, wie er intern genannt wird, logischerweise Geschichte. In den Vorstand der neuen RBI wird der 63-Jährige wohl nicht einziehen – ungewiss ist auch, ob er deren Aufsichtsrat leiten wird.
Sektorintern heißt es, dass der Obmann der Raiffeisen Holding NÖ Wien, Erwin Hameseder, diese Position anstrebt. Hameseder ist derzeit RZB-Aufsichtsratschef und Rothensteiners Stellvertreter im RBI-Kontrollgremium.
Als Leiter des neuen Spitzeninstituts dürfte Heinrich Schaller die besten Karten haben, der Chef der Raiffeisen Landesbank (RLB) OÖ. Der neue Vorstand muss dann ehebaldigst über die Strategie entscheiden – vor allem über die Frage, ob weitere Auslandstöchter verkauft werden sollen, etwa jene in Russland und der Ukraine.
Das befürworten jene im Sektor, die für eine Beschränkung der Bankaktivitäten in der näheren Umgebung Österreichs sind. Sevelda hat sich zuletzt gegen den Verkauf des profitablen RusslandGeschäfts ausgesprochen. (gra)