Olympier fürchten Desavouierung in einem Ticketskandal
Rio de Janeiro – Das Internationale Olympische Komitee (IOC) zittert vor völliger Kompromittierung durch einen seiner prominentesten Funktionäre. Patrick Hickey, nicht nur oberster irischer Olympier, sondern als Mitglied der Exekutive im engsten Zirkel um Präsident Thomas Bach, wurde unter dem Verdacht festgenommen, in den Handel mit gefälschten Eintrittskarten verwickelt zu sein.
Der 71-Jährige soll versucht haben, sich mithilfe seiner Frau und durch Verstecken der Festnahme in einem Luxushotel in Rio zu entziehen. Bei Verlesung des Haftbefehls sei ihm schlecht geworden, weshalb Hickey in eine Klinik gebracht wurde, wo er für zumindest 24 Stunden unter Beobachtung steht. Seine Ämter, darunter auch jenes als Präsident des Europäischen Olympischen Komitees (Eoc), hat er bis zur Klärung der Angelegenheit zurückgelegt.
Hintergrund der Verhaftung sind Unregelmäßigkeiten bei Ticketverkäufen über die irische Firma THG Sports, die 2012 in London noch offizieller Partner des Organisationskomitees der Spiele war. Beim Ticketskandal während der Fußball-WM vor zwei Jahren war bereits ein THG-Mitarbeiter festgenommen worden.
Gegenstand der aktuellen Ermittlungen ist auch die Firma Pro 10, an der Hickeys Sohn beteiligt sein soll. (sid, red)