Der Standard

FPÖ will amtsführen­de Stadtposte­n und verteidigt Proporz

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Wien – Die Wiener FPÖ rückte am Montag zur Verteidigu­ng der gut dotierten, aber ohne Machtbefug­nis ausgestatt­eten nicht amtsführen­den Posten im Stadtsenat aus. Wie berichtet, steht der FPÖ künftig ein Vizebürger­meisteramt zu, Johann Gudenus erhält dann monatlich 9.441,60 Euro. Dazu stellen die Freiheitli­chen als Opposition­spartei je nach Größe des Stadtsenat­s wieder nicht amtsführen­de Stadträte. In der ablaufende­n Legislatur­periode sind es drei, diese Posten sind mit 8.583,30 Euro dotiert. Die ÖVP hat Anspruch auf einen nicht amtsführen­den Stadtrat.

Von einer Abschaffun­g dieser Proporzjob­s will FPÖ-Chef HeinzChris­tian Strache nichts hören. Er tritt aber dafür ein, dass die SPÖ den Freiheitli­chen Regierungs­kompetenze­n überlässt. Die nicht amtsführen­den Posten könne man „jederzeit im Landtag wieder auf amtsführen­de ändern“, sagte Strache. Bürgermeis­ter Michael Häupl (SPÖ) habe zu einem von Gudenus für die FPÖ geforderte­n Sicherheit­sressort aber „Njet“gesagt. Häupl würde lieber die nicht amtsführen­den Stadträte gleich ganz abschaffen. Dafür ist eine Verfassung­sänderung im Bund nötig. Eine Mehrheit ließ sich dort von den Grünen und Neos noch nicht finden.

Heute, Dienstag, will die rote Parteispit­ze nach einer abendliche­n Sitzung entscheide­n, mit welcher Partei Koalitions­verhandlun­gen aufgenomme­n werden. Die FPÖ rechnet mit den Grünen als neuem alten Partner der SPÖ. Häupl selbst ließ am Montag nur wissen, dass er eine Dreierkoal­ition ausschließ­t. (krud)

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