Große Konzerne bauen eigene Bitcoin-Abteilungen auf
In diesem Jahr haben die Investitionen in Bitcoin-Firmen kräftig angezogen: Waren es 2014 noch insgesamt 339 Millionen Dollar, kam allein in der ersten Jahreshälfte mit 375 Millionen schon mehr als diese Summe zusammen.
New York – Bitcoins sind eine rein virtuelle Währung, die an speziellen Börsen gehandelt wird. Es steht aber keine Regierung oder Zentralbank dafür ein. Bisher hat die Cyber-Währung vor allem durch Betrugsfälle und Sicherheitslücken für Schlagzeilen gesorgt. Trotz des schlechten Rufs setzen einige Finanzexperten nun auf den Aufstieg der Währung: Hochbezahlte Wall-StreetManager verlassen ihre Jobs, um Start-ups zu gründen, große Kon- zerne bauen eigene Bitcoin-Abteilungen auf.
„Viele Leute kommen in die Bitcoin-Welt, weil sie inzwischen so groß geworden ist, dass man sie nur schwer ignorieren kann“, sagt Jaron Lukasiewicz, Gründer der Bitcoin-Börse Coinsetter.
Angel List, ein Online-Marktplatz für Start-ups, die Geld suchen, zählt 814 junge BitcoinFirmen, die auf der Suche nach Investoren sind, auf, vor einem Jahr waren es gut halb so viele gewe- sen. Und auch große Firmen suchen nach Bitcoin-Expertise: Im Juni stieg die Zahl der Stellenanzeigen für solche Jobs nach Angaben des Datenerhebers Wanted Analytics auf einen Rekord von 306 – zum Teil von großen Namen wie Intel, Amazon oder Citigroup.
Allerdings ist der Markt nicht ohne Risiko. Eine ganze Reihe von Bitcoin-Börsen ging pleite; beim Konkurs des in Tokio ansässigen und einst größten BitcoinHandelsplatzes Mt.Gox verloren Kunden 2014 rund 443 Millionen Euro. Manche Börsenbetreiber wurden verhaftet, der Vorwurf von Schneeballsystemen machte die Runde. Geldwäscher, Drogenhändler und Kriminelle nutzten Bitcoin-Plattformen wie Silk Road für ihre Geschäfte. (Reuters)