Alles bleibt wunderbar
Die heimische Unterhaltungsindustrie kann es sich nicht erlauben, einem Talent wie Harald Serafin den Ruhestand zu gönnen. Nach zwanzig Jahren Intendanz in Mörbisch und ein paar Semestern als Tanzkommentator zischt Mister Wunderbar nun als Nachwuchskorrespondent für die ORF- matinee am Sonntag von Sommerspiel zu Sommerspiel. kulTour mit Holender auf Servus TV konnte nicht unbeantwortet bleiben: Jetzt gibt es Serafin on Tour im Staatsfunk.
Die dritte Station führte Serafin nach Bad Ischl, wo das Lehár-Festival mit einem Musical eröffnet wurde (Hallo, Dolly!). Bei Kaiserwetter traf der freischaffende Impresario auf dort beschäftigte Künstlerfreunde. So ein Serafin kann sich dort ganz frei bewegen, sprich: sich mehr erlauben als ein gemeiner Fernsehjournalist. „Edel sei der Mensch, hilfreich und Regis- seur“begrüßte er spitz einen solchen, Leonard Prinsloo.
Der Sopranistin Iva Mihanovic gegenüber – sie war viele Male in Mörbisch in Titelpartien zu hören – gönnte er sich ein: „Hübsch bist du. Immer wieder erfreue ich mich an dir.“Mit diesen Worten könnte doch auch einmal Barbara Rett Thomas Hampson begrüßen, nur so als Idee; die viel gescholtene Hemmschwelle zur Hochkultur würde bestimmt kleiner.
Zu guter Letzt umgarnte Serafin das Darstellerpaar Caroline Vasicek und Boris Pfeiffer. Es ging um deren Ehe (seit sechs Jahren), zusammen seien sie aber schon seit vierzehn! Große Freude überall, und Serafins Adieu war wunderbar: „Ihr zwei seht so gesund aus!“Man kann wirklich froh sein, dass es heimischen Kulturschaffenden so gut geht und dass man als Gebührenzahler darüber auch glaubwürdig in Kenntnis gesetzt wird.
derStandard.at/TV-Tagebuch