Der Standard

Eingeschrä­nkte Transparen­z

- Günther Oswald

Langsam lichten sich die Nebel in der Causa Telekom. Der frühere FPÖ- und BZÖ-Abgeordnet­e Klaus Wittauer ist im Fall verdeckter BZÖ-Parteienfi­nanzierung geständig, Beihilfe zur Untreue geleistet und vor dem Korruption­s-U-Ausschuss gelogen zu haben. Ex-Telekom-Manager Rudolf Fischer zeigte sich vor zwei Monaten zumindest teilweise geständig, bei der Finanzieru­ng der FPÖ behilflich gewesen zu sein, indem man Parteiwerb­er Gernot Rumpold 600.000 Euro für dürftige Konzepte überwies, nur um sich die Gunst Jörg Haiders zu sichern.

Für alle anderen Beschuldig­ten im Komplex Telekom wird die Luft damit immer dünner. Etwa für Hubert Gorbach. Der frühere Verkehrsmi­nister war es schließlic­h, der kurz nach den Geldflüsse­n an die Orangen eine für die Telekom wichtige Verordnung erließ.

Der vom Kronzeugen Gernot Schieszler ins Rollen gebrachte Korruption­sfall wirft aber noch andere Frage auf. Etwa: War die Telekom wirklich das einzige Unternehme­n, das Parteien über Scheinrech­nungen Geld zukommen ließ?

Eine Antwort darauf ist auch nach dem Beschluss des sogenannte­n Transparen­zpaketes im Vorjahr nicht wirklich möglich. Die Parteien müssen nun zwar Parteispen­den über 3500 Euro ausweisen. Zahlungen für Berater oder Gutachter werden aber weiter nicht einzeln ausgewiese­n. Die Causa Telekom oder auch den Fall Birnbacher hätten also auch die neuen Gesetze nicht verhindern können.

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