Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Frauenstraße ist auf der Westseite fast fertig
Straßenfest am 15. August – Händler verzeichnen starke Einbußen
- Die Bauarbeiten auf der Frauenstraße in Ulm machen sichtbare Fortschritte: In einer guten Woche, am Samstag, 15. August, soll auf der seit dem vergangenen Frühjahr sanierten westlichen Seite ein Straßenfest stattfinden: Wegen des bayerischen Feiertags Mariä Himmelfahrt ist mit einem großen Andrang aus Neu-Ulm zu rechnen.
Der Ärger einiger Anlieger ist groß, auch wenn sie Verständnis für die Arbeiten haben: „Ich verzeichne 80 Prozent Umsatzeinbußen“sagt Norbert Leibold. Seit 1976 führt er das Geschäft „Blue Daily“und ist auf Jeans, Freizeitkleidung und Mode spezialisiert: „Die Leute kommen einfach nicht, sie fürchten den Dreck und die Umstände.“Er sei froh, dass nun bald ein Ende in Sicht ist: „Auch wenn es auf der anderen Straßenseite weitergeht!“
Andere Geschäftsleute hatten sich beschwert: Da die Übergänge über die Baustelle dauernd versetzt worden seien, sei die Kundenfrequenz zuletzt deutlich zurückgegangen.
Positiv gestimmt ist Michael Klamser vom gleichnamigen Sporthaus: „Die Vorfreude der Händler und Kunden ist gleichermaßen groß“, sagt er: „Es lässt sich jetzt schon erahnen, wie charmant und urban sich die Neugestaltung aus- wirken wird. Ulm holt sich damit ein geschichtsträchtiges Schmuckstück zurück.“
Am Samstag kommender Woche gibt es von 10 bis 18 Uhr „ein kunterbuntes Halbzeitfest auf dem gesamten neuen Straßenbelag“, lädt Klamser ein: „Spiele und Attraktionen begeistern Junge und Junggebliebene.“Viele Geschäfte werden mit charmanten Ideen und Aktionen, Gutscheinen und Gewinnspielen feiern.
Mit dem offiziellen Spatenstich hatten am 31. März die Umbauarbeiten in der südlichen Frauenstraße begonnen. Dieser Straßenabschnitt wird zwischen Kornhausgasse und Neue Straße mit dem Ziel umgebaut, ihn für Fußgänger attraktiver zu ge- stalten. „Nicht zuletzt sollen davon auch Handel und Gastronomie profitieren“, argumentierte die Stadt: „Mit der Umgestaltung soll die Aufenthaltsqualität der einstigen Prachtstraße erhöht und die östlich angrenzenden Bereiche dadurch wieder in der öffentlichen Wahrnehmung näher ans Stadtzentrum ,gerückt’ werden.“
Kosten von 1,4 Millionen Euro
Grundlage für die Umgestaltung war der Entwurf des Architekturbüros Meister aus Ulm, das sich in einem Wettbewerb durchgesetzt hatte.
Die Maßnahme kostet 1,4 Millionen Euro. Sind Gehwege und Straße auf der westlichen Seite umgebaut und Ende kommender Woche fertig, wechselt die Baustelle auf die östliche Seite und der Verkehr wird im Westen an der Baustelle vorbeigeführt.
Die beauftragte Baufirma achtet nach Angaben der Stadt im Interesse der Anlieger darauf, dass die Bauzeit möglichst kurz gehalten werden kann. Für die gesamte Maßnahme war ursprünglich ein Jahr veranschlagt, nun sollen Ende November Bagger und Baumaschinen verschwunden sein: „Die Beeinträchtigungen werden zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts nicht mehr zu spüren sein“, sagt Gerhard Fraidel von der Stadt Ulm, „die Gehsteige sind dann begehbar.“