Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Fast wie auf türkischem Basar“
„Liest man den Artikel über den Schlepperkauf der Gemeinde Westerheim, so scheint das noch einigermaßen vernünftig abgelaufen zu sein. War man vor Ort, war dem aber ganz und gar nicht so.
Am Anschluss an die Präsentation der beiden Fahrzeuge wähnte man sich nahezu auf einem türkischen Basar zu, so wurde da mit Zusatzdingen und Rabatten gefeilscht. Dann wurde das Vorführfahrzeug von Claas mit seinen 200 Betriebsstunden als gebraucht deklariert. Die Firma Steyr konnte aber, trotz mehrfachem Nachfragen, kein gebrauchtes Fahrzeug anbieten. Nach einer Unterbrechung war dies, nach erneutem Nachfragen des Bürgermeisters, plötzlich doch möglich (ein Schelm wer böses dabei denkt).
Nun, da dies geklärt war, konnte ja abgestimmt werden, allerdings wur- de vorher nicht erklärt wie und über was. Es folgten vier Abstimmungen: zwei über Neufahrzeuge und zwei über die sogenannten gebrauchten Geräte. Die neuen Fahrzeuge wurde allesamt abgelehnt. Der gebrauchte Claas erhielt fünf Stimmen, der gebrauchte Steyr dagegen neun.
Da die aktiven Bürger geschlossen gegen eine Neuanschaffung stimmten, stimmten also vier Räte bei beiden gebrauchten Fahrzeugen mit Ja. Exakt diese Räte haben in der Diskussion vorher klar zum Ausdruck gebracht, dass nur ein Neufahrzeug Sinn machen würde.
Abgestimmt haben sie aber gleich für zwei gebrauchte Fahrzeuge. Vielleicht sollten die Gemeinderäte mal überlegen, wie dieses zweistündige Szenario bei den Vertretern der Firma Claas ankam.
Ich finde es in Ordnung, wenn die Gemeinde mit ansässigen Betrieben arbeitet, dann könnte dies aber auch klar begründet werden und bräuchte keinen solchen Zirkus. Klaus Rauschmaier, Westerheim