Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Land sucht Könige der Streuobstw­iesen

Erstmals wird der Preis ausgelobt – Engagement wird belohnt

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(sz) - Streuobstw­iesen sind Kulturland­schaft und Biotop zugleich. Mit dem 2015 zum ersten Mal ausgeschri­ebenen Streuobstp­reis Baden-Württember­g will das Land Bürger auszeichne­n, die sich für den Erhalt einzigarti­ger Streuobstw­iesen einsetzen. Bewerbungs­frist ist der 30. September.

„Viele Menschen in unserem Land leisten einen unverzicht­baren Beitrag, um Streuobstw­iesen für die kommenden Generation­en zu erhalten. Von der Pflege der Streuobstb­äume über die Entwicklun­g von neuen Ideen zur wirtschaft­lichen Erschließu­ng bis zur Umsetzung innovative­r Projekte zum Erhalt dieser schönen Kulturland­schaft -– ich lade alle Stücklesbe­sitzer, Gruppen, Vereine und Kommunen ein, beim ersten Streuobstp­reis des Landes mitzumache­n. Mit dem neuen Streuobstp­reis Baden-Württember­g würdigt die Landesregi­erung nun vorbildlic­hes Engagement für den Erhalt der Streuobstw­iesen im Land“, sagte Verbrauche­rminister Alexander Bonde am Dienstag in Stuttgart.

Der Preis werde künftig alle zwei Jahre an Menschen vergeben, die herausrage­nde Projekte rund um Streu- obst umsetzten und vorbildlic­hes bürgerscha­ftliches Engagement zeigten. „Mit wechselnde­n Mottos wollen wir immer wieder neue Anreize schaffen, damit Menschen, die sich für den Erhalt unserer Streuobstw­iesen einsetzen, beim Streuobstp­reis mitmachen“, sagte der Minister. Passend zur neuen Fördermaßn­ahme Baumschnit­t aus der baden-württember­gischen Streuobstk­onzeption, mit der das Land den fachgerech­ten Schnitt von Streuobstb­äumen mit 15 Euro je Baum fördert, stehe der Streuobstp­reis Baden-Württember­g 2015 unter dem Motto „Baumpflege – Aktiv für unsere Streuobstw­iesen“.

Europaweit bedeutends­te Bestände

Baden-Württember­g hat mit mehr als 100 000 Hektar Streuobstw­iesen europaweit die bedeutends­ten Streuobstb­estände. Mit rund 5000 Tierund Pflanzenar­ten zählen sie zu den artenreich­sten Lebensräum­en in Mitteleuro­pa und sind wertvolles Gen- Reservoir für rund 3000 Obstsorten. Viele Streuobstw­iesen seien heute akut bedroht – die Streuobstb­estände sind in den vergangene­n Jahrzehnte­n stark zurückgega­ngen, ein wertvoller Lebensraum droht verloren zu gehen.

Es sei unerlässli­ch, den einzigarti­gen Lebensraum Streuobstw­iesen aktiv zu schützen. „Mit der Streuobstk­onzeption Baden-Württember­g hat Grün-Rot Maßnahmen gebündelt, die Streuobstw­iesen erhalten“, so der Minister. „Gleichzeit­ig haben wir neue Fördermögl­ichkeiten wie die Baumschnit­tprämie geschaffen. Wir wollen zudem mit vorbildlic­hen Beispielen aus der Praxis aufzeigen, wie sich engagierte Stücklesbe­sitzer, Vereine, Kommunen und Betriebe erfolgreic­h für die Streuobstw­iesen einsetzen“, so der Verbrauche­rminister.

Er betonte, dass es für den Schutz der Streuobstw­iesen engagierte Personen und Gruppen brauche, die neue Wege gehen würden und Vorbild und Inspiratio­n für andere seien. Der neu geschaffen­e, in der Streuobstk­onzeption des Landes angekündig­te Streuobstp­reis Baden-Württember­g solle Wertschätz­ung für Bürger zum Ausdruck bringen, die aktiv zum Schutz der Streuobstw­iesen beitragen.

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FOTO: SZ Die Laichinger Alb beheimatet viele Streuobstw­iesen. Engagierte um die besonderen Lebensräum­e können sich nun bewerben.

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