Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Explosion in Hamburger Wohngebiet
Als Lager genutzter Bunker gerät in Brand – Mehr als 40 Verletzte
(dpa) - Mindestens 45 Menschen sind bei einer Explosion und einem Brand in einem früheren Bunker in einem Hamburger Wohngebiet verletzt worden. 100 Tonnen ätherische Öle gerieten am Dienstagmorgen in Brand und explodierten während der Löscharbeiten. Bis zum Abend kamen 19 Menschen ins Krankenhaus. Unter den Verletzten waren 15 Feuerwehrleute. Vier von ihnen mussten im Krankenhaus bleiben.
Die Feuerwehr war um 4.23 Uhr alarmiert worden. Als die Einsatzkräfte am Brandort im Stadtteil Rothenburgsort eintrafen, war die Straße komplett in dichten Rauch gehüllt. In dem Bunker war neben dem Lager noch eine Tischlerei untergebracht. 60 Anwohner aus anliegenden Wohnungen mussten evakuiert werden. Gegen sieben Uhr detonierten Ölbehälter im Bunker.
Heftige Druckwelle
Einige Feuerwehrleute in dem etwa 25 Meter hohen Bunker seien von der Druckwelle erfasst worden. Sie wurden mehrere Meter durch die Luft geschleudert.
Am gegenüberliegenden Gebäude gingen Scheiben zu Bruch, Autos wurden zur Seite geschoben. Direkt neben dem Bunker stehen siebenstöckige Mehrfamilienhäuser.
Ein Versuch, Löschschaum durch die kleinen Lüftungsgitter ins Innere zu pumpen, schlug fehl. Am Mittag wagte sich ein Trupp Feuerwehrleute mit Atemgeräten in den Bunker und erkundete die Lage. In einem oberen Stockwerk war es noch 95 Grad heiß. Die Feuerwehr war bis zum frühen Abend dabei, Glutnester zu löschen. Bis nicht alle beseitigt sind, könnten in den Nachbarwohnungen keine Schadstoffmessungen vorgenommen werden, sagte der Feuerwehrsprecher. Darum sei noch unklar, wann die Anwohner in ihre Wohnungen zurückkehren können.
Mehr als 200 Einsatzkräfte waren am Brandort. Anwohner wurden in Bussen untergebracht. Ein Rettungs- hubschrauber und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz.
Die Brandursache und die Höhe des Sachschadens waren am Abend unklar. Brandermittler konnten den Bunker noch nicht betreten.