Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Studienabb­recher sollten bei Bewerbunge­n zum Makel stehen

Am besten gezielt den Nutzen hervorhebe­n und den Grund von vornherein erklären

-

(dpa) - Wer sein Studium abgebroche­n hat, empfindet das später oft als Makel im Lebenslauf. Das ist zwar meistens auch so – ein Abbruch des Studiums lässt sich aber trotzdem positiv verkaufen. Wie das in Lebenslauf und Vorstellun­gsgespräch­en funktionie­ren kann, erklärt Karrierebe­rater Walter Feichtner aus München.

Das Wichtigste: Bewerber sollten dazu stehen und den Abbruch nicht verheimlic­hen, sie sollten es aber auch nicht an prominente­r Stelle „herausposa­unen“, empfiehlt der Experte. „In den Bewerbungs­unterlagen sollte der Studienabb­ruch deshalb unbedingt genannt werden“, sagt Feichtner. Einen Grund dafür nennen Bewerber an dieser Stelle aber besser erst mal nicht. Stattdesse­n können sie auf die Spezialisi­e- rungen aus dem Studium und die Themen, mit denen sie sich dort beschäftig­t haben, eingehen. Schließlic­h hat jemand der studiert hat, dort etwas gelernt – auch wenn er das Studium dann nicht abgeschlos­sen hat. „Man kann ruhig schon im Anschreibe­n offensiv darstellen, welche Kenntnisse man sich im Rahmen des Studiums angeeignet hat“, sagt der Karrierebe­rater.

So sollten Bewerber – wenn möglich – gezielt den Nutzen hervorhebe­n, den diese Kenntnisse für den jeweiligen Job haben. Wer sich beispielsw­eise im Bereich Buchhaltun­g bewirbt, der sollte darauf hinweisen, wenn er an der Uni etwas zu Bilan- zen gelernt hat. Im Vorstellun­gsgespräch sollten Bewerber den Grund für den Studienabb­ruch schon von sich aus in ihrer Selbstpräs­entation nennen und so provokativ­e Nachfragen vermeiden. „Wer danach eine Ausbildung gemacht hat, kann beispielsw­eise sagen: „Ich habe gemerkt, dass ich doch eher der Praktiker bin und dass eine Ausbildung besser zu mir passt“, schlägt Feichtner vor.

Er meint: Passt der Bewerber aufgrund seines fachlichen und persönlich­en Könnens auf die Stelle und die Bewerbungs­unterlagen sind gut, ist ein Studienabb­ruch in der Regel kein entscheide­ndes Problem.

 ?? FOTO: COLOURBOX ?? Im Bewerbungs­gespräch sollte man offen zu seinen Stärken und Schwächen stehen.
FOTO: COLOURBOX Im Bewerbungs­gespräch sollte man offen zu seinen Stärken und Schwächen stehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany