Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Signal gegen Verkehr
Der Verkehr plagt viele Menschen in Gerhausen. Deshalb fordern sie Hilfe.
- Mehr Parkplätze und die allgemeine Verkehrssicherheit verbessern: Das sind die Hauptanliegen des Gerhauser Arbeitskreises Verkehr bei einem Infoabend vor wenigen Tagen in der Grundschule in Gerhausen gewesen (wir berichteten). Die herausgearbeiteten konkreten Ziele des Arbeitskreises liegen nahe: Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, den Schwerlastverkehr unter Kontrolle bekommen und Parkplätze schaffen, den die fehlen in Gerhausen dringend.
Um den Verkehrsfluss durch den Stadtteil zu verbessern, hatte der Arbeitskreis einen Vorschlag: „Da es an den Einmündungen in die Bundesstraße 28 regelmäßig Staus gibt, könnten wir uns eine intelligente Ampelanlage vorstellen“, berichtet Frank Authenrieth, Sprecher des Arbeitskreises. Eine Ampel könnte im Bereich der Einmündung Markbronner Straße stehen, eine andere bei der Einmündung der Beininger Straße. Die Ampeln sollen mit Kontaktschleifen versehen werden, sodass die Rot- und Grünphasen abhängig vom Verkehrsaufkommen sind. Zudem würde den Autofahrern mit solch einer Ampel auch das Einfahren in die B 28 erleichtert werden.
Tempo 30 und Tabuzone für Schwerlastverkehr
Eine weitere „Problemstraße“sei die Beininger Straße, die den Stadtteil Gerhausen mit dem Hochsträß ver- bindet: Hier sollte nach Ansicht des Arbeitskreises nicht nur eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden, sondern die Straße auch für den Schwerlastverkehr gesperrt werden. „Das ist dringend nötig. Denn die Straße ist für diese Art von Fahrzeugen einfach nicht geeignet“, erklärte Frank Autenrieth den anwesenden Besuchern des Infoabends.
Auch die Parkplatzsituation in Gerhausen sei absolut unzureichend, wie aus den Darstellungen des Arbeitskreises hervorgeht. Das betreffe vor allem den Turnhallenweg: „Der Gehweg ist permanent zugeparkt, die Fußgänger müssen also auf der Straße laufen“, sagte Autenrieth und ergänzte: „Doch die Anwohner haben schlichtweg keine Möglichkeit, irgendwo anders zu parken.“Daher schlug der Arbeitskreis vor, die Straße als verkehrsberuhigten Bereich mit ausgewiesenen Parkplätzen zu kennzeichnen. Nach Ansicht des Arbeitskreises müsse zudem die Parksituation in der Helfensteinerstraße, rund um die Realschule, verbessert werden.
Mehr Verkehr durch Biogasanlagen?
Anregungen hatten auch einige der anwesenden Zuhörer, so schilderten unter anderem Anwohner der Beininger Straße die Umstände vor Ort: „Seit es auf dem Hochsträß zwei neue Biogasanlagen gibt, ist das Verkehrsaufkommen gravierend gestiegen.“Die Traktoren würden – den Kennzeichen zufolge – „aus allen Ecken“kommen. Am Wochenende komme es durchaus öfters vor, dass die schweren Geräte bis etwa 2.30 Uhr nachts die Beiniger Straße hoch und runter fahren würden. „Wir haben das gemessen: Alle sieben Minuten etwa kommt ein Traktor“, ergänzte eine Anwohnerin.
Eine andere Anwohnerin erkundigte sich, ob es keine Möglichkeit gäbe, den nächtlichen Lastwagenverkehr durch Gerhausen zu kontrollieren. Denn viele Lastwagen würden auf der A 7 abfahren und über Blau- beuren in Merklingen wieder auf die A 8 auffahren. Dies könne jedoch nicht kontrolliert werden, meinte Frank Autenrieth. Zudem stand die Frage im Raum, ob es nicht sinnvoller wäre, an der Einmündung der Beininger Straße in die B 28 einen Verkehrskreisel zu bauen. Doch Rainer Baur, Mitglied des Arbeitskreises und zugleich Stadtrat Blaubeurens, erklärte, dass es auf der jetzigen Fläche dafür einfach zu eng sei.
Was von den Vorschlägen des Arbeitskreises schlussendlich umgesetzt wird, liegt in den Händen des Blaubeurer Gemeinderats, der darüber nach einer Klausurtagung im Herbst zu entscheiden hat.
„Der Gehweg ist permanent zugeparkt, die Fußgänger müssen also auf der Straße laufen. “Frank Authenrieth über die Situation im Turnhallenweg