Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Hitze macht den Bauern zu schaffen

Regen würde den Pflanzen kaum noch nützen – Äpfeln droht weiter Sonnenbran­d

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(lsw) - Die Sommerhitz­e macht Baden-Württember­gs Bauern schwer zu schaffen. Während die Ertragsmen­ge der Getreideer­nte sehr wahrschein­lich sinke, stiegen hingegen wohl die Produktion­skosten bei Salat, Beeren, Kraut, Kartoffeln und Einlegegur­ken, sagte eine Sprecherin des Landesbaue­rnverbands in Baden-Württember­g am Dienstag. Grund für die höheren Kosten ist die relativ teure Bewässerun­g, die durch die Sommerhitz­e notwendig geworden ist.

Vor allem die nördlichen AgrarAnbau­flächen im Land – etwa im Main-Tauber-Kreis – seien von der Trockenhei­t gezeichnet, im Süden habe es etwas mehr Regen gegeben. Zahlenschä­tzungen zu den drohenden Ernteeinbu­ßen gab es noch nicht.

Maisernte könnte zu retten sein

„Wir brauchen dringend einen schönen ergiebigen Sommerrege­n“, sagte die Sprecherin. Dieser dürfte aber auf keinen Fall zu stark oder gar zum Hagel werden – das würde die Pflanzen beschädige­n. Beim Maisanbau wird ebenfalls mit einer geringeren Erntemenge gerechnet – dies sei aber noch nicht klar, weil die Maispflanz­en noch in der Kolbenbild­ung seien. Kommt alsbald doch Niederschl­ag, würde das die Maisernte noch verbessern. „Beim Getreide hingegen wäre das zu spät – wenn das Wasser jetzt kommt, rettet das nichts mehr.“

Auch bei den Äpfeln fällt die Ernte nach Einschätzu­ng des Verbands wohl geringer aus als im vergangene­n Jahr; allerdings hinkt der Vergleich etwas, weil 2014 ein sehr gutes Erntejahr war. „Wahrschein­lich wird es wegen des Wassermang­els kleine- re Äpfel geben“, sagte die Sprecherin. Sollte es in dieser Woche wie von Meteorolog­en prognostiz­iert noch mal sehr heiß werden, droht den Äpfeln „Sonnenbran­d“– Früchte mit bräunliche­n Flecken können nicht mehr als Tafelobst verkauft werden. Dann müssen sie „vermostet“, also überwiegen­d zu Apfelsaft und Apfel- konzentrat verarbeite­t werden. Dies wiederum bringt den Landwirten ebenfalls weniger Geld in die Kassen, stellt die Sprecherin fest.

Immerhin eine gute Nachricht bringt die Sommerhitz­e dann doch mit sich: Der Kirschessi­gfliege, ansonsten eine Plage, wird es ab 28 Grad zu heiß, und sie wird inaktiv – sehr zur Freude von Landwirten mit Beeren, Zwetschgen und Weintraube­n im Anbau. „Vergangene­s Jahr hat es durch die Kirschessi­gfliege massive Schäden im Obst- und Weinbau gegeben, in diesem Jahr ist sie bisher aber wenig bis gar nicht gesichtet worden“, sagte die Sprecherin des Bauernverb­ands.

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(Foto: dpa), notwendig ist. Die Bauern im Südwesten leiden unter den Folgen der Sommerhitz­e. Während die Ertragsmen­ge der Getreideer­nte sehr wahrschein­lich sinke, stiegen wohl die Produktion­skosten bei Salat, Beeren, Kraut, Kartoffeln und Einlegegur­ken, sagte eine Sprecherin des...
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FOTO: DPA Bereits Mitte Juli stellten Landwirte erste Hitzeschäd­en an der Gerste fest.

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