Advent im Klimawandel
Prima Klima am Adventsmarkt. Endlich ist es soweit! Millionen Glühweinbecher dampfen wieder in den grauen Herbsthimmel, denn die Weihnachts-, Christkindl- und Adventsmärkte haben ihre Tore geöffnet.
Der Mensch rollt in diesen Tagen gerne auch mal in seinem dicken Geländewagen in die Innenstädte. Fridays-for-Future war gestern, vollbepackt mit den Schnäppchen des Black-Saturday macht sich der Adventler gemeinsam mit zigtausenden Gleichgesinnten in die Romantik der schdaadn ChristkindlZeit auf.
Zigtausende Leuchten und LEDKetten erhellen die letzten Winkel der City taghell. Für den Weihnachtstraum muss das erlaubt sein, oder? Alles wird gerichtet fürs Fest. Im Advent wird Urlaub vom Klima gemacht.
Herzhaft beißt da der Veganer in die Bratwurstsemmel und packt daheim dann die liebevoll mit Plastikschleifchen verschnürten Lebkuchen aus. Darf’s noch ein bisserl Glitter und Lametta sein?
Jeder gefällte Christbaum ist ja auch kein Problem für die CO2-Bilanz, weil die ja in speziell für Weihnachten angelegten Wäldern wachsen. Um das aufkeimende schlechte Gewissen zu beruhigen, legt sich der sozial bewusste Zeitgenosse sicherheitshalber noch ein paar liebevoll gefertigte Handwerksarbeiten aus West-Kambodscha zu. Natürlich alles für den guten Zweck. Hört sich zu negativ an? Nein, lasst euch die Weihnachtszeit nicht vermiesen! Und vergesst nicht, noch für alle Weihnachtsgeschenke im Internet zu bestellen! Um das Klima kümmern wir uns dann wieder im neuen Jahr. Ist ja gleich ein guter Vorsatz!